Die Tagungsreihe "Landschaftskultur in der Agrarlandschaft" begann im Jahr 2017 mit den Veranstaltungen "Landschaftskultur in der Agrarlandschaft: "Fehlt der Natur die Zeit" (2017), "Fehlt der Natur der Raum" (2018) und "Leidet die Natur an ihrem Stoffwechsel" (2020). 2021 geht es es um die sozioökonomischen Folgen des landeskulturellen Wandels: "Erkrankt die Natur am gesellschaftlichen Wohlstandsversprechen". Vorläufer dieser Tagungsreihe war eine Veranstaltung im Jahr 2016.
Mit der Veranstaltung soll der Fokus auf einen hoch gefährdeten Landschaftstyp gelenkt werden, nämlich die Weiden, Heiden und Hutungen, also auf die traditionellen Landschaften der extensiven Tierhaltung und deren Beitrag zur biologischen Vielfalt. Leider geriete das Thema „Weidetiere und Weidelandschaften“ in den agrarpolitischen Zielsetzungen aus dem Fokus, wenn der Naturschutz es nicht immer wieder in den Vordergrund rücken würde. Insofern soll auch in der neuen Agrarförderperiode die Bedeutung der großen Graser einem breiten Publikum und vor allem den „Akteuren in der Landschaft“ nahe gebracht werden.
- Vortrag: Die unterschätzten Potenziale der Beweidung Frau Anita Idel – Tierärztin, Mediatorin, Autorin
- Vortrag: Mehr Weidetiere in die Landschaft: Wie muss der agrarpolitische Rahmen gefüllt werden? Herr Jürgen Metzner – Deutscher Verband für Landschaftspflege e. V.
- Vortrag: Naturschutz und große Weidegänger – ein Widerspruch? Herr Klaus Fischer – Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald
- Vortrag: Ergebnisse aus dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt "Landschaftspflege mit Raufutterfressern" Herr Helmut Ballmann – Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
- Vortrag: Nationale und internationale Aktivitäten des Vereins "Weidewelt e. V." Herr Gerd Bauschmann – Verein für naturschutzkonforme Landnutzung durch Beweidung e.V.
Alles in der Natur braucht und hat seine Zeit für Fortpflanzung, Lebensraumentwicklung, Reifung, Zerfall, Abbau und (Wieder-) Aufbau. Jeder Bauer, jeder Jäger, jeder Naturfreund weiß es: Zeit ist Geld, ist Wild, ist Artenreichtum. Es macht einen Unterschied, ob die (Gras-)Ernte zwei, vier oder sechs Wochen dauert. Schon immer waren viele gefährdete Pflanzen- und Tierarten und ihre Habitate auf zeit-extensive Nutzungen angewiesen, die bis vor einem halben Jahrhundert (70er Jahre) noch Teile unserer Landschaft prägten. Eine zeit-extensive Landnutzung ist jedoch gegenwärtig oft nur noch eine „Pflege-Nutzung", die mit hohem bürokratischem Aufwand verbunden ist und zudem oft unzureichend prämiert wird. So weicht das Bild der überkommenen Landschaft mehr und mehr einer monostrukturier- ten Agroindustrie-Landschaft zur Energie- und Rohstofferzeugung.
- Vortrag: Das Phänomen „Zeit“ als landschaftsökonomische Komponente Prof. Dr. em. Ulrich Hampicke, Universität Greifswald
- Vortrag: Kommt Zeit, kommt Mahd – die vorindustrielle Landnutzung und ihre Auswirkungen auf die Biodiversität Herr Dr. Matthias Bürgi, Swiss Federal Institute for Forest, Snow and Landscape Research Birmensdorf
- Vortrag: Die Beschleunigung des Gebietswasserabflusses und seine landschaftsökologischen Folgen Herr Heiko Hennig, UmweltPlan GmbH Stralsund
- Vortrag: Und ewig rauscht der Wald? Eine vergleichende Betrachtung forstwirtschaftlicher Bewirtschaftung zwischen 1970 und heute unter dem Aspekt der Zeit Herr Gustav Wilke, Landesforst M-V Malchin
- Vortrag: Zeitliche Aspekte der Lebensraumeignung von Agrarflächen für Beikräuter und Agrarvögel im Wandel Herr Dr. Michael Glemnitz, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. Müncheberg
- Vortrag: Auswirkungen der Beschleunigungsprozesse in der Landschaftsnutzung auf die Vegetationsentwicklung in Wäldern Frau Prof. Dr. Monika Wulf, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. Müncheberg
- Abendvortrag: Die Wiese: Mutter oder Stiefkind des Ackerbaus? Eine Zeitgeschichte und ihre ökologischen Folgen - Auszüge aus dem Vortrag und der Vorstellung des Buches "Das Ende der Natur" Frau Dr. Susanne Dohrn, Redakteurin, Textchefin, Ratsfrau Tornesch
- Vortrag: Das Bundeskonzept Grüne Infrastruktur - Inhalte und Anwendungsbereiche -Florian Mayer, Bundesamt für Naturschutz
- Vortrag: Grenzenlose Landschaft? Der Niedergang der Säume H. Ringel, FG Entomologie Greifswald
- Vortrag: Vom gestörten Naturhaushalt in unserer agrarindustriell überprägten Landschaft Herr Prof. em. Dr. Michael Succow, Greifswald
- Vortrag: Jahrringe und Seesedimente als Umwelt- und Klimaindikatoren und das "no-analogue" Problem Herr Dr. Tobias Scharnweber, Greifswald
- Vortrag: Die Langzeitstatistik der Erträge im Kontext der Entwicklung der Agrarstruktur, der Produktionstechnik und des Betriebsmitteleinsatzes in Mecklenburg-Vorpommern Herr Dr. Eckhard Lehmann, Herr Dr. Joachim Vietinghoff, Rostock
- Vortrag: Entwicklung von Nährstoffen und Humus am Beispiel einer Öko-Fruchtfolge Frau Carolina Wegner, Güstrow-Gülzow
- Vortrag: Ohne Wasser ...: Zeitreihen des Grundwasserstands in Mecklenburg-Vorpommern in Abhängigkeit von Niederschlag, Verdunstung und Bodenbeschaffenheit Herr Dr. Dieter Reinsch, Sukow
- Vortrag: Alles sauber? Zeitreihen der Gewässergüte in den Fließgewässern von Mecklenburg-Vorpommern Herr Dr. Clemens Engelke, Güstrow
- Vortrag: Aus den Augen, aus dem Sinn? Die (Langzeit)-Trends der Nährstoffeinträge und ihre Konsequenzen für die Ostsee Frau Prof. Dr. Maren Voss, Warnemünde
Interdisziplinäre Fachtagung zu den sozio-ökonomischen Folgen des landeskulturellen Wandels Auf der Suche nach Antworten werden folgende Themen behandelt:
- Die Historie der Landschaftserschließung und ihre Zukunft im Anthropozän
- Die Nivellierung der landschaftlichen Vielfalt durch die EU-Agrarbeihilfen
- Die volkswirtschaftlichen Effekte der Agrarbeihilfen
- Die betriebswirtschaftlichen Effekte der Agrarbeihilfen
- Die Folgen der Digitalisierung für die Natur
- Die (Bio-)Energiewende als Retter oder Sargnagel der Natur
- Die Vor- und Nachteile des Öko-Landbaus für die Natur
- Die soziale(Auf-)Spaltung der Gesellschaft und ihre Folgen für die Natur
- Die sozialen und ökologischen Folgen des ländlichen Beschäftigungswandels
- Das Leben von ländlichen Traditionalisten, Lebenskünstlern und „Krautern“
- Die Macht der bäuerlichen Sozialisierung und ihr Einfluss auf das Naturverständnis
- Begrüßung Herr Dr. Christian Suhm, Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
- Vortrag: Wem helfen Direktzahlungen und Agrarumweltprogramme und wohin steuert der große Tanker Gemeinsame Agrarpolitik (GAP)?" Herr Prof. Dr. Sebastian Lakner Universität Rostock
- Vortrag: Landschaftsstruktur im Wandel: Die Umgestaltung der Standorte und deren Folgen für die Natur Herr Prof. Dr. Florian Jansen, Universität Rostock
- Vortrag: Landschaftshaushalt im Wandel: Die Nivellierung der Gradienten in der Agrarlandschaft Herr Prof. Dr. Josef Settele, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH, UFZ – Halle – Online-Zuschaltung
- Vortrag: Die Produktionsstruktur der deutschen Landwirtschaft mit besonderem Blick auf die Energiepflanzen Herr Prof. Dr. em. Ulrich Hampicke , Universität Greifswald
- Vortrag: Die Agrarbeihilfen auf der Suche nach einer Rechtfertigung: Eine finanzwissenschaftliche Analyse Herr Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim – Online-Zuschaltung
- Vortrag: Dauergeschenk? Die betriebswirtschaftlichen Effekte der Agrarbeihilfen Herr Dr. Hubert Heilmann, Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern Gülzow
- Vortrag: Gesellschaftliche Konflikte um Nachhaltigkeit und die Folgen für die Natur Herr Dr. Philipp Degens, Universität Hamburg
- Vortrag: Alternative Wirtschaftskonzepte: Solidarische Landwirtschaft Frau Claudia Pupke und Frau Juliane Fengler, SOLAWI Greifswald / Wangelkow – ggf. Online-Zuschaltung
- Vortrag: mart Farming und Digitalisierung: Fluch oder Segen für die Agrobiotope? Herr Prof. Dr. Hans W. Griepentrog, Universität Hohenheim
- Vortrag: Ist der ökologische Landbau per se ein Hort der Artenvielfalt? Herr Prof. Dr. em. Ulrich Köpke, Universität Bonn
Die räumlichen Schwerpunkte der Landschaftsmalerei sind ein guter Hinweis auf die Attraktivität von Orten und Freiraumlandschaften. In der Landschaftsmalerei haben sich regelrechte „Sehnsuchtsorte“ entwickelt – Gebiete, in den sich immer wieder Künstler der gegebenen landschaftlichen Situation gestellt haben. So sind auch Rügen und die benachbarten Inseln ein bedeutender Schwerpunkt in Deutschland. Parallel dazu sind in diesen Regionen überdurchschnittlich viele geschützte Gebiete der Landschaft und der Biodiversität vorhanden.
- Vortrag: Die Entdeckung der Landschaft Herr Prof. Dr. Hansjörg Küster, Hannover
- Vortrag: (Der) Psychotop – das Zwiegespräch mit der Natur Herr Prof. Dr. Norbert Jung, Berlin
- Vortrag: Die Bedeutung der lebendigen Landschaft in der Kunstpädagogik im ländlichen Raum Frau Angelika Janz, Ferdinandshof
- Vortrag: Heimatmalerei des 19. und 20. Jahrhunderts im STRALSUND MUSEUM Frau Dorina Kasten, Stralsund
Die Tagung verfolgt mehrere Hauptziele: zum einen eine objektivierbare Begründung und die psychologische Verortung der Bedeutung und des Schutzes von Landschaften, zum anderen soll der verfügbare Handlungsrahmen beleuchtet werden. Die inhaltlichen Konvergenzen zwischen dem Arten- und Biotopschutz einerseits und dem Landschaftsschutz andererseits werden erörtert.
- Vortrag: Ökosystem sucht kulturelle Leistung - Warum kulturelle Aspekte höchst bedeutsam sind, aber nicht in den Ökosystemleistungsansatz passen Frau Prof. Dr. Uta Steinhardt, Eberswalde
- Vortrag: Die deutsche Waldseele - Ein romantisches Missverständnis oder ein Missverständnis der Romantik? Herr Wilhelm Bode, Stralsund
- Vortrag: Landschaftsbildanalyse M-V - Methode und Ergebnisse Herr Daniel Otto, Güstrow
- Vortrag: Regionale Landschaftsgestaltung in der Mecklenburgischen Seenplatte. Wahrnehmungen und Gestaltungsmöglichkeiten Herr Dr. Jens Hoffmann, Neubrandenburg
Landschaft ist eine vielfältige und komplexe Wirklichkeit, nicht nur ein Bild. Das wird im Zusammenhang mit den Themen Vielfalt von Tieren, Pflanzen und Biotopen, Lebensqualität und Heimat deutlich. Die Landschaften artenreicher Lebensgemeinschaften sind oft auch jene „Sonntagslandschaften“, in denen wir bevorzugt die Kommunikation mit der Natur und die Befreiung vom Alltagsstress - und somit Lebensqualität - suchen. Dass biologische Lebensvielfalt die Werte von Landschaften bestimmen, scheint noch nicht oder nicht mehr zum gesellschaftlichen Allgemeinwissen zu gehören. Daher soll diskutiert werden, ob der Schutz der biologischen Vielfalt auch die Ziele des Landschaftsschutzes abbildet.
- Vortrag: Landschaft als Raum des Lebendigen (oder auch: als Lebens- und Seelenraum)" Herr Prof. em. Dr. Norbert Jung, Berlin
- Vortrag: Die Landschaft als Kulturgut" Herr Dr. Albrecht, Barth
- Vortrag: Landschaft als prägender Faktor für Heimatidentität und Heimatverbundenheit Herr Prof. Dr. Wolfgang Methling, Schwerin
- Vortrag: Living in harmony with nature‘ – Vision und Wirklichkeit Frau Prof. Dr. Uta Steinhardt, Eberswalde
- Vortrag: Landschaft der Dichter, Dichtung als Landschaft Herr Dr. Michael Gratz, Greifswald
- Film: "Im Land der Steine" OLVP
- Vortrag: Klingende Landschaften – Landschaftsklänge: Die Bedeutung der Vogelwelt für das Landschaftserleben Herr Dr. Martin Flade. Brodowin Herr Anselm Weidner, Berlin